Durch die im Dünndarm lebenden Giardien (Einzeller) kann es zu Durchfällen, Blähungen, erhöhter Kotabsatzfrequenz und blutigem Stuhl kommen. Unsere Freilaufflächen im Kölner Westen scheinen besonders betroffen. Übertragungsweg ist neben Kot und Pfützen auch der "Schnüffelkontakt" am tierischen Kollegen.
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Giardien sind Einzeller, die im Dünndarm von Haustieren und Menschen parasitieren. Vor allem bei Jungtieren, Kindern oder immunsupprimierten Personen können Giardien schweren oder gar lebensbedrohlichen Durchfall verursachen — dies passiert aber selten. Meist kommt es zu gar keinen Symptomen oder nur zu leichtem Durchfall, der immer mal wieder auftritt oder sich über Wochen hinziehen kann.
Die bei Hund, Katze und Mensch Probleme verursachenden Giardien sind unter den Synonymen Giardia intestinalis, Giardia lamblia oder Giardia duodenalis bekannt und in unserer Umwelt sehr verbreitet. Unter ihnen gibt es verschiedene "Genotypen", von denen nur wenige der bei Hunden und Katzen vorkommenden Giardien-Genotypen für Menschen infektiös sind.
Weshalb sind Giardien so schwer wieder loszuwerden?
Eigentlich gibt es gegen Giardien gut wirksame Medikamente, welche die Parasiten abtöten. Trotzdem werden viele Tierbesitzer unangenehm überrascht, weil schon wenige Tage nach der Behandlung wieder Giardien im Kot ihres Vierbeiners nachweisbar sind. Wie kann das sein?
Häufig infizieren sich frisch behandelte Hunde und Katzen sofort wieder mit Giardien in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die sehr widerstandsfähigen Zysten des Parasiten sitzen zum Beispiel im Fell der Analregion, in den Decken und Kissen oder an Napf und Spielzeug. Langfristig wird Ihr Haushalt also nur wieder giardienfrei, wenn Sie es schaffen, diese Giardienzysten zu eliminieren.
Wie lassen sich Giardien abtöten?
Giardien-Zysten können in feucht-warmer Umwelt monatelang infektiös bleiben. Temperaturen über 25°C, Trockenheit und Frost unter -4°C lassen sie innerhalb einiger Tage absterben. Gegenüber den üblichen Desinfektionsmitteln und Hygienespülern zeigen sich Giardien jedoch erstaunlich widerstandsfähig, selbst in Kläranlagen bedarf es spezieller Filtermethoden, um Abwasser giardienfrei zu bekommen. Es gibt nur wenige gegen Giardien zugelassene Desinfektionsmittel und die sind eigentlich für den Stallgebrauch gedacht, sodass sie eher für Zwinger und Tierheime als für den Haushalt infrage kommen.
Neben der Behandlung Ihres Tieres sollten Sie bei Giardienbefall also:
Alles was mit dem Tier in Kontakt kommt und kochbar ist, kochen (bzw. bei über 65°C waschen)! Alles andere mehrere Tage einfrieren!
Die wichtigsten Hygienemaßnahmen gegen Giardien im Überblick
Die ESCCAP* Experten listen in ihrem Leitfaden zur "Bekämpfung von intestinalen Protozoen bei Hund und Katze" vom April 2013 folgende Hygienemßanahmen auf:Sinnvolle Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung auf andere Tiere und zur Prophylaxe einer Reinfektion sind:
Ganz wichtig ist, den Erfolg der Behandlung und der Hygienemaßnahmen tierärztlich überprüfen zu lassen. Deshalb sollten Sie einige Tage nach Ende der Medikamentengabe Kotproben Ihres Tieres in der Tierarztpraxis abgeben.